Der Schmelzindex oder MFI ist ein Maß für die Fließfähigkeit der Schmelze eines thermoplastischen Polymers. Es ist definiert als die Masse des Polymers in Gramm, die in zehn Minuten durch eine Kapillare mit einem bestimmten Durchmesser und einer bestimmten Länge fließt, wobei ein Druck über vorgeschriebene alternative gravimetrische Gewichte für alternative vorgeschriebene Temperaturen ausgeübt wird. Das Verfahren ist in den ähnlichen Normen ASTM D1238 und ISO 1133 beschrieben.
Die Schmelzflussrate ist ein indirektes Maß für das Molekulargewicht, wobei eine hohe Schmelzflussrate einem niedrigen Molekulargewicht entspricht. Gleichzeitig ist der Schmelzindex ein Maß für die Fähigkeit des Materials, unter Druck zu fließen. Die Schmelzflußrate ist unter den Testbedingungen umgekehrt proportional zur Viskosität der Schmelze, wobei jedoch zu berücksichtigen ist, daß die Viskosität eines solchen Materials von der ausgeübten Kraft abhängt. Verhältnisse zwischen zwei Schmelzflussratenwerten für ein Material bei unterschiedlichen gravimetrischen Gewichten werden häufig als Maß für die Breite der Molekulargewichtsverteilung verwendet.
Die Schmelzflussrate wird sehr häufig für Polyolefine verwendet, wobei Polyethylen bei 190 ° C und Polypropylen bei 230 ° C gemessen werden. Der Kunststoffkonverter sollte ein Material mit einem so hohen Schmelzindex wählen, dass er das Polymer im geschmolzenen Zustand leicht in den vorgesehenen Gegenstand umformen kann. Andererseits aber so gering, dass die mechanische Festigkeit des fertigen Gegenstands für dessen Verwendung ausreicht.