Dr. J.A. Brinell hat den Brinell-Test 1900 in Schweden erfunden. Der Brinell-Test, die älteste der heute gebräuchlichen Härteprüfmethoden, wird häufig zur Bestimmung der Härte von Schmiedeteilen und Gussteilen verwendet, deren Kornstruktur für Rockwell- oder Vickers- Tests zu körnig ist. Daher werden Brinell-Tests häufig an großen Teilen durchgeführt. Durch Variation der Prüfkraft und der Kugelgröße können nahezu alle Metalle mit einem Brinell-Test geprüft werden. Brinell-Werte gelten als unabhängig von der Prüfkraft, solange die Beziehung zwischen Kugelgröße und Prüfkraft dieselbe ist.
In den USA werden Brinell-Tests in der Regel an Eisen- und Stahlgussteilen mit einer Prüfkraft von 3000 kg und einer Hartmetallkugel mit einem Durchmesser von 10 mm durchgeführt. Aluminium und andere weichere Legierungen werden häufig mit einer Prüfkraft von 500 kg und einer Hartmetallkugel von 10 oder 5 mm geprüft. Daher liegt der typische Brinell Testbereich in diesem Land bei 500 bis 3000 kg mit 5 oder 10 mm Hartmetallkugeln. In Europa werden BrinellTests mit einem viel größeren Bereich von Kräften und Kugelgrößen durchgeführt. In Europa ist es üblich, Brinell-Tests an kleinen Teilen mit einer 1 mm-Hartmetallkugel und einer Prüfkraft von nur 1 kg durchzuführen. Diese Niedriglasttests werden allgemein als Baby Brinell-Tests bezeichnet.